DIE ZÄHMUNG DER BÄUME


Schweiz/Georgien 2020, 90 Min, FSK: ohne Altersbeschränkung
Georgian with German subtitles – Georgisch mit deutschen Untertiteln
Regie: Salomé Jashi, Kamera: Goga Devdariani, Salomé Jashi


Ein mächtiger Mann, der auch der ehemalige Premierminister von
Georgien ist, kauft alte, bis zu 15 Stockwerke hohe Bäume entlang der georgischen Küste, um sie in seinen privaten Garten zu verpflanzen. Für den aufwändigen Transport der Bäume werden andere Bäume gefällt, Stromkabel verlegt und neue Straßen durch Mandarinenplantagen gepflastert. Diese „Umsiedlung“ hinterlässt etwas Geld, vernarbte Dörfer und verwirrte Gemeinschaften. Die Regisseurin Salomé Jashi begleitet diesen bizarren wie erschütternden Prozess und vermittelt zugleich ein Bild der Lebensverhältnisse einer ländlichen Bevölkerung an der äußersten Peripherie Europas. Der Film rückt den Begriff der Entwurzelung von seiner metaphorischen Bedeutung in eine bedrückende, greifbare und doch surreal anmutende Realität und wird zu einer Ode an die Rivalität zwischen Menschen und Natur.
Bäume begleiten Generationen von Menschen, ein 100-jähriger Baum 4 Generationen, ein 200-jähriger Baum 8 Generationen. Deutschlands berühmteste Baumdenkmäler sind 500 bis 1.200 Jahre alt, entsprechen 20 bis 48 Generationen, die neben diesen Bäumen ihr Leben gelebt haben. Auch bei uns wird Bäumen oft ihre Alltäglichkeit zum Verhängnis, man bemerkt sie erst, wenn sie krank sind oder gefällt werden sollen, wenn sie irgendeinem „Plan“ im Wege stehen. So ist DIE ZÄHMUNG DER BÄUME ein Plädoyer dafür geworden, Bäume zu bemerken und in seiner jeweiligen Umgebung über die Geschichte eines Baums nachzudenken.

 

Sa 26.02. 19.30 Uhr, So 27.02. 18 Uhr, Mo 28.02. 18.30 Uhr, Di 01.03. 20 Uhr